Digitalisierung an Schulen: Wie finden wir heraus, was sinnvoll ist?
Von Dr. Antonia von Hirsch
„Dass man Dinge einfach mal ausprobiert, ist auch im Bereich der Bildung wichtig. In der Zeit des Lockdowns mussten sich alle Schulen in Gütersloh Möglichkeiten ausdenken, wie sie ihre Schüler mit digitalen Angeboten erreichen.“
Die Digitalisierung nimmt mitunter absurde Züge an. An vielen Stellen beschließen Verantwortliche Maßnahmen, die mit normalem Menschenverstand kaum nachvollziehbar sind. Der Bildungsbereich hingegen bleibt da oft zurück.
Ich setze mich deshalb für mehr Digitalisierung an Schulen ein – die entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass sie sinnvoll eingesetzt wird. Warum nicht alle Digitalisierungsmaßnahmen auf den ersten Blick Sinn ergeben, erkennen Sie an der Deutschen Post.
Wo die Deutsche Post meiner Meinung nach zu viel digitalisiert – und warum Kritik daran noch nicht zulässig ist
Immer mehr Unternehmen gehen digitale Wege – darunter auch die Deutsche Post. Heute früh habe ich aus der Presse entnommen, dass sie Nutzern bestimmter Emailprovider eine Vorabankündigung echter Briefe nun per Email senden will.
Das klingt in erster Linie nach einem Schildbürgerstreich und nach einer der absurden Blüten, die die Digitalisierung treiben kann. Wenn man genauer hinsieht, steht dahinter eine Digitalisierungsstrategie, die den Briefpostverkehr ähnlich nachvollziehbar machen soll wie Paketsendungen. Ob man diesen Service nutzen will, bleibt jedem einzelnen Nutzer selbst überlassen.
Ich persönlich werde nicht überprüfen wollen, wann der nächste Werbebrief oder die nächste Rechnung in meinen Briefkasten flattert.
Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Und dort, wo sie für den Nutzer keinen Mehrwert hat, wird sie sich auch nicht durchsetzen. Aber woher wissen wir vorher, was einen echten Mehrwert bringt? Eigentlich nur durch ausprobieren.
Vielleicht ist die Digitalisierungsstrategie der Deutschen Post ja mit Erfolg gekrönt und mir fehlt bis jetzt einfach die Fantasie, um den Vorteil der Sendungsverfolgung von Briefen zu erkennen. Eines steht fest: In einem Jahr werden wir wissen, ob sich das Projekt bezahlt gemacht hat. Die Deutsche Post wird darauf aufbauen und Angebote schaffen, die Kunden nutzen werden.
Wie ich die Digitalisierung an Schulen voranbringen will
Dass man Dinge einfach mal ausprobiert, ist auch im Bereich der Bildung wichtig. In der Zeit des Lockdowns mussten sich alle Schulen in Gütersloh Möglichkeiten ausdenken, wie sie ihre Schüler mit digitalen Angeboten erreichen. Daraus ergibt sich ein großer Erfahrungsschatz für die Zukunft. Und den möchte ich nutzen.
Was hat funktioniert und was nicht? Was hilft Schülern und Lehrern am besten? Ist „jedem Schüler sein iPad“ die Lösung, die wir brauchen?
Ich finde, wir sollten vorher herausfinden, was sich im letzten halben Jahr bewährt hat und welche Lösungen gut funktioniert haben. Mein Ziel ist es, daraus eine Digitalstrategie für jede Schulform abzuleiten. Wenn das Ergebnis ist, dass die beste Lösung aller Probleme iPads für alle ist, werden sich auf jeden Fall meine Kinder darüber freuen.
Mir geht es darum, den Digitalisierungs-Schwung weiter am Laufen zu halten. Die Erfahrungen der letzten Zeit sind der beste Lehrer in puncto „was für Konzepte waren gut“. Und die möchte ich zum Wohle aller Schüler und Auszubildenden in sinnvolle Digitalisierungsstrategien umsetzen.
Aus diesem Grund kandidiere ich am 13 September für die Kommunalwahl. Sie haben Fragen und Anmerkungen? Kontaktieren Sie uns gerne – ich melde mich schnellstmöglich bei Ihnen zurück.